Detlef Dzembritzki on Tour

Auf der Wahlkampftour von Julian Holter ist an den Diskussionsständen mehrfach auch unser „alter“ SPD-Bürgermeister Detlef Dzembritzki zu sehen und vor allem zu sprechen und wir haben die Möglichkeit auch genutzt unsere Fragen an den Polit-Profi los zu werden.
Aber zuerst einmal, besonders für die jüngere Generation: Wer ist Detlef Dzembritzki?

Foto: Frank Peters (www.ffpeters.de)

Detlef Dzembritzki war von 1989 bis 1995 unser Reinickendorfer Bezirksbürgermeister, davor war er von 1975 Bezirksstadtrat für Volksbildung und ab 1981 für Jugend und Sport, von 1994 bis 1999 Landesvorsitzender der SPD in Berlin. In den Deutschen Bundestag wurde er erstmals 1998 von den Reinickendorfern gewählt und wirkte dort bis 2009 zum Wohle der Reinickendorfer. Jetzt engagiert er sich noch in verschiedenen Funktionen, wie z.B. als Ehrenvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) oder als Beiratsmitglied des Tegeler Gespräch e.V.
Detlef Dzembritzki ist 1943 geboren, verheiratet und hat 2 Kinder.

Buntes Reinickendorf: Sie werden als Gesprächspartner von vielen Reinickendorfern geschätzt, und was sind die Fragen im aktuellen Wahlkampf an Sie?

Detlef Dzembritzki: Die Bürger fragen natürlich zuerst „Wie geht’s?“ – meine Antwort „zufrieden“ – aber dann geht es sofort zu den Problemen, von Europa, Nahost, Migration zu den Alltagssorgen. Dann folgen die offensichtlichen „Mängel“ im Alltag: viele Baustellen – fehlende Koordinierung, Effektivität der Ämter – Lösungen ermöglichen, nicht einfach ablehnen. Da stellt sich die Frage: Wer ist für wen da?  Der öffentliche Dienst ist Teil der Demokratie – in allen Ebenen – vom Bezirksamt bis zu den Bundesämtern!

Buntes Reinickendorf: Was kann der erfahrene Wahlkämpfer den jüngeren Nachfolgern mitgeben?

Detlef Dzembritzki: Zuhören, sich Zeit nehmen, vor Ort sein – die sich gebenden Chancen nutzen und nicht nur reagieren, selbst agieren mit offenen Augen in Reinickendorf .

Detlef Dzembritzki mit Sevda Boyraci (stellv. BVV-Vorsteherin) und Julian Holter (v.r.)

Buntes Reinickendorf: Kann die Politik heute alle derzeitigen Probleme versuchen zu lösen? Oder sollte die Gesellschaft mehr Miteinander versuchen?

Detlef Dzembritzki: Politik kann nur den Rahmen setzen. Der Staat muss seine Funktionsfähigkeit sicherstellen. Er muss z.B. die Migration besser managen, dabei aber unterscheiden zwischen gewollter und ungewollter Integration. Es gab erschreckende Beispiele, aber die Integration von Flüchtlingen braucht weiter viel Unterstützung.
Statt Polarisierung sollte immer eine Zusammenarbeit im Vordergrund stehen.

Buntes Reinickendorf: Was sind die aktuell wichtigen Aufgaben, die Ihrer Meinung die SPD sofort anpacken muss?

Detlef Dzembritzki: Olaf Scholz stellt das Thema Wirtschaft in den Mittelpunkt. Erfolgreiche Ökonomie erfordert Investitionen, in Deutschland besonders auch in die Infrastruktur. Zur Schuldenbremse ist eine Aktualisierung erforderlich.
Für mich sollten im Mittelpunkt, auch besonders Reinickendorf betreffend, Infrastruktur, Mindestlohn und Wirtschaftsaufschwung stehen.

Buntes Reinickendorf: Vielen Dank für das interessante Gespräch und bleiben Sie weiter so aktiv und vor allem gesund.

Related posts

Leave a Comment