Jürgen Trittin stellte sein neues Buch
Alles muss anders bleiben – Eine politische Autobiografie
am 28.02.2025 beim „75. Tegeler Gespräch“ vor.

Jürgen Trittin zeichnet 50 Jahre der deutschen Politik – gesehen durch die „grüne“ Brille, aber immer im Bezug auf die aktuellen Notwendigkeiten und Aktivitäten – nach.
Als Linker in den siebziger Jahren, beim Aufbau der Grünen während der Kohl-Regierung, als Landes- und Bundesminister, als Bundestagsabgeordneter bis zur grünen Regierungsbeteiligung im Bund 1998 und erneut 2021. Jürgen Trittin kann in seiner politischen Autobiografie alles interessant und lesenswert zuordnen. Er gibt Antworten auf die Aktivitäten, Aktionen und Vorschläge der Grünen, stellt aber immer einen Zusammenhang zu den Aktivitäten der politischen „Rivalen“, wie CDU, FDP aber auch der CSU, dar. Seit Jahrzehnten engagiert sich Jürgen Trittin für Energiepolitik und globale Gerechtigkeit.
Das Buch beginnt mit Trittins Motto: „Ich hasse Ungerechtigkeiten“ und stellt hier einen Zusammenhang mit der Kunst, speziell in seiner Bremer Jugend, dar, ob Film, Theater oder Fotografie.
Ein weitere Abschnitt beschäftigt sich mit dem Kampf der Demokratie von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik, der Entspannungspolitik Willy Brands bis zu den rassistischen Thesen von Thilo Sarrazin, zur Brandmauer und Herrn Trump. Interessant sind immer die persönlichen zeitlichen Bezüge zur Geschichte, wie auch seine Verbindung zu Onkel Kurt in Deichhausen.
Desweiteren gab es in der betrachteten Zeit Bestrebungen den Sozialstaat umzubauen, für einen Mindestlohn, auch die Finanz-, Banken- und Eurokrise, aber auch die Stabilität des Finanzsystems – mit dem Schluss: „Mehr Gleichheit wagen“! Das erklärt Trittin: „ Gleichheit ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Gesellschaften mit mehr sozialer Gleichheit funktionieren besser als solche mit extremer Ungleichheit.“
„Alle Menschen auf diesem Globus haben heute und morgen das Recht auf gleiche Lebenschancen. Ökologie ist nichts anderes als generationsübergreifende, globale Gerechtigkeit.“
Dann folgt noch ein umfassender Bericht zur globalen Energiewende und seinen internationalen Aktivitäten, Reisen und Erfolgen – aber das sollten die Leserin oder der Leser detailliert selbst „erlesen“!
Seine letzten Rede im Bundestag im Dezember 2023 schloss mit den Worten: „Man darf Antidemokraten keine Macht übertragen, nie wieder!“
Jürgen Trittin schreibt im Abschlusskapital: „Wir Grüne haben eine Botschaft von Veränderung und Sicherheit. Nur wenn wir die Wirklichkeit grundlegend verändern, wird das bleiben, was uns wichtig ist: ein lebenswertes Leben der Gattung Mensch. Deshalb muss alles anders bleiben.“
Alles muss anders bleiben – Eine politische Autobiografie
Verlagsgruppe Droemer Knaur München
www.droemer-knaur.de
ISBN 978-3-426-44913-4