Für Alfred Döblin eine Gedenkstele

Der Name Alfred Döblin ist nicht nur mit Berlin sondern auch speziell mit Reinickendorf verbunden. Da fällt einem als erstes der Roman „Berlin Alexanderplatz – Die Geschichte vom Franz Biberkopf“ ein, einem der wichtigsten Romane deutschsprachiger Literatur.  Das Buch erschien 1929 im S. Fischer Verlag, zur der Zeit zieht die Weltwirtschaftskrise auf.

© S. Fischer Verlage
© S. Fischer Verlage

Der Roman beginnt mit der Entlassung des Lohnarbeiters Franz Biberkopf aus der Strafanstalt Tegel, der sich dann eigentlich eine neue Existenz aufbauen möchte , scheitert aber, ihm wird übel mitgespielt.
Alfred Döblin reflektiert am Ende das Leben von Franz Biberkopf:
„Wach sein, wach sein, man ist nicht allein.“ Das gilt noch heute.

Alfred Döblin hatte großen Einfluss auf bedeutende Schriftsteller seiner Zeit, wie auf Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger und Günter Grass.
Der von Günter Grass gestiftete Alfred-Döblin-Preis wird in 2025 erneut verliehen.
In der vom Literarischen Colloquium Berlin und der Akademie der Künste ausgerichtete Lesung am 25. Mai 2025 der sechs  Finalistinnen und Finalisten wählt die Jury unmittelbar im Anschluss den Preisträger oder die Preisträgerin. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird im Sinne des Stifters für ein längeres, in Arbeit befindliches und noch nicht gesetztes Prosamanuskript vergeben.

Alfred Döblin mit einer Gedenkstele in Hermsdorf würdigen. Das fordert die FDP in der BVV Reinickendorf in einem Antrag mit der Begründung: „Alfred Döblin ist mit Berlin und dem Bezirk Reinickendorf eng verbunden. Mit seiner Literatur hat er der Hauptstadt ein Denkmal gesetzt, welches auch in Reinickendorf verortet ist. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt und flüchtete 1933 aus Deutschland. Im November 1945 kehrte er als französischer Kulturoffizier nach Deutschland zurück. Im Juli 1947 folgte die Rückkehr nach Berlin, wo er anschließend zwischenzeitlich in der französischen Zone in Hermsdorf wohnte. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Döblin einen Bezug zu der Gegend. Mit dem in Frohnau wohnhaften (heute auf dem Friedhof Frohnau beerdigten) Oskar Loerke verband ihn eine produktive schriftstellerische Zusammenarbeit. Mit „Die Belagerung von Reinickendorf“, dem zweiten Teil des Romans „Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine“, schuf er dem Bezirk ein literarisches Denkmal.“

David Jahn, Vorsitzender der FDP in der BVV Reinickendorf, erklärt: „Historische Persönlichkeiten im öffentlichen Raum zu würdigen ist Erinnerung an die Persönlichkeit und an vergangene Zeiten zugleich. Passantinnen und Passanten können aus kurzen Informationstexten Schlüsse für die heutige ziehen. Alfred Döblins Leben und sein Werk haben noch heute eine hohe Bedeutung. Ihn in seinem ehemaligen Wohnbezirk zu ehren, wäre eine gute Gelegenheit, auch modernen Formen von Rassismus sowie Diskriminierung entgegenzutreten. Dies wäre sicher in seinem Sinne gewesen.“

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