Zur diesjährigen Bundestagswahl tritt auch wieder VOLT an. Für mich die Zukunftspartei, mit dem Slogan „Holen wir uns die Zukunft zurück – mit europäischen, smarten und nachhaltigen Lösungen“ gibt es ein klares Ziel, eine gute „Orientierung“, die Stimme für echte Veränderung!
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Im Gespräch mit Friederike Helmchen, eine Berlinerin für VOLT.
Buntes Reinickendorf: Was ist Ihr Schwerpunkt im hier und heute für die Gesellschaft?
Friederike Helmchen: Ich setze mich dafür ein, dass unsere Gesellschaft die Herausforderungen der Zukunft aktiv angeht – mit einer starken Bildung, einer intelligenten Digitalisierung und einer nachhaltigen Politik, damit wir Innovation fördern, soziale Gerechtigkeit stärken und langfristig ein gutes Leben für alle ermöglichen. Doch genau das ist bedroht: Wir erleben eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung, in der Hass und Hetze nicht mehr nur an den Rändern zu finden sind, sondern immer weiter in die Mitte der Gesellschaft dringen. Antidemokratische Bewegungen gewinnen an Einfluss, Desinformation verbreitet sich rasant und das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen bröckelt. Die Folgen sind fatal: Wer in Angst und Unsicherheit lebt, zieht sich zurück, sucht nach einfachen Lösungen und überlässt den politischen Raum jenen, die spalten, statt zu verbinden.
Doch eine Demokratie kann nur bestehen, wenn sie von den Menschen aktiv gelebt wird. Es reicht nicht, alle paar Jahre eine Stimme abzugeben und dann zu hoffen, dass eine einzige Person oder eine Regierung schon alles richten wird. Demokratie ist kein Selbstläufer – sie braucht Beteiligung, Mitgestaltung und eine Politik, die wirklich zuhört. Deshalb müssen wir Räume schaffen, in denen demokratische Teilhabe selbstverständlich wird – durch transparente Entscheidungsprozesse, digitale Bürger:innenbeteiligung und eine politische Kultur, die den Diskurs fördert, statt ihn zu vergiften.
Ich setze mich für eine Bildung ein, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern Menschen befähigt, kritisch zu denken, kreativ zu handeln und aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen. Wir brauchen zukunftsorientierte Lehrpläne, lebenslanges Lernen und die Förderung von Future Skills – Kompetenzen, die es ermöglichen, in einer sich rasant verändernden Welt erfolgreich und selbstbestimmt zu agieren. Bildung darf nicht auf die Schulzeit beschränkt bleiben, sondern muss ein dynamischer, lebenslanger Prozess sein, der Menschen in die Lage versetzt, sich neuen Herausforderungen anzupassen, Wissen kontinuierlich zu erweitern und Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen.
Digitale Lösungen können unser Leben einfacher, effizienter und transparenter machen – wenn wir sie richtig einsetzen. Ich kämpfe für eine digitale Verwaltung, die Bürger:innen entlastet, für eine faire Plattformökonomie, die Innovation fördert, und für den Einsatz von Technologie, die das Miteinander stärkt, statt Ungleichheiten zu vertiefen. Digitalisierung darf nicht nur Selbstzweck sein, sondern muss den Menschen dienen.
achhaltigkeit ist für mich nicht nur Klimaschutz, sondern ein ganzheitliches Prinzip, das in allen politischen Entscheidungen mitgedacht werden muss – von ressourcenschonender Wirtschaft über soziale Gerechtigkeit bis hin zu nachhaltiger Mobilität. Wir müssen heute die Weichen stellen, um morgen nicht nur Probleme zu verwalten, sondern Lösungen zu gestalten.
Buntes Reinickendorf: Für VOLT steht auch Klimaschutz, der bei anderen Parteien zuletzt stark vernachlässig wurde bzw. nicht mehr im Fokus stand?
Friederike Helmchen: Ja, absolut! Der Klimaschutz darf keine Nebensache sein – er ist die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft. Volt setzt auf smarte, nachhaltige Lösungen, die Ökologie und Wirtschaft miteinander verbinden. Wir wollen Innovationen fördern, die unsere Städte grüner machen, Energie effizienter nutzen und Mobilität klimafreundlich gestalten. Statt Stillstand braucht es entschlossene Maßnahmen – und genau dafür stehen wir.
Ganzheitlicher Klimaschutz bedeutet, alle politischen Entscheidungen und Verwaltungsprozesse konsequent auf Nachhaltigkeit auszurichten. Wir brauchen eine Politik, die flexibel und innovativ auf die Klimakrise reagiert.
Wirtschaftliche Aktivitäten müssen sowohl ökologisch nachhaltig als auch sozial gerecht sein. Dafür braucht es eine grundlegende Transformation in der Wirtschaft und vor allem einen konsequenten Denkwandel.
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Buntes Reinickendorf: Ein bezahlbares Leben – was sind da bei VOLT die Lösungsansätze?
Friederike Helmchen: Ein bezahlbares Leben bedeutet für uns: Wohnen muss Vorrang haben – deshalb setzen wir auf die Umwandlung von Leerstand in Wohnraum, eine gezielte Nachverdichtung und Aufstockung sowie innovative Wohnkonzepte, die das gesellschaftliche Miteinander stärken. Wir wollen kommunale Trägerschaften fördern, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu sichern und Obdachlosigkeit aktiv abzubauen. Gleichzeitig müssen Mietpreisbeschränkungen konsequent durchgesetzt und Wohnungsbau nachhaltig und sozial ausgerichtet werden.
Doch bezahlbares Leben bedeutet mehr als nur Wohnen. Energie darf kein Luxus sein. Wir setzen uns für einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien ein, um die Energiepreise langfristig zu stabilisieren.
Auch finanziell braucht es spürbare Entlastungen im Alltag. Wir fordern den Wegfall der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wie Brot, Obst und Gemüse sowie eine reduzierte Steuer von sieben Prozent auf nachhaltig produzierte Lebensmittel. Kleine und mittlere Einkommen müssen durch eine gerechte Steuerpolitik gestärkt werden. Die Einkommenssteuer für niedrige und mittlere Gehälter sollte gesenkt werden, während hohe Einkommen und große Vermögen einen fairen Beitrag zur Gesellschaft leisten müssen.
Ein existenzsicherndes Grundeinkommen kann langfristig soziale Sicherheit schaffen und wirtschaftliche Teilhabe für alle ermöglichen. Es geht nicht darum, Stillstand zu finanzieren, sondern Menschen die Freiheit zu geben, sich weiterzuentwickeln, zu gründen, sich fortzubilden oder in herausfordernden Zeiten nicht in Armut zu rutschen. Auch die Rente muss zukunftsfähig und fair für alle Generationen gestaltet werden. Niemand sollte nach einem Leben voller Arbeit ohne Perspektive dastehen, weshalb eine Garantierente Altersarmut verhindern muss.
Ein bezahlbares Leben ist kein Privileg, sondern eine Grundvoraussetzung für eine gerechte Gesellschaft.
Buntes Reinickendorf: Volt steht auch für ein starkes Europa?
Friederike Helmchen: Definitiv! Volt ist die einzige Partei, die von Anfang an europäisch gedacht wurde. Unsere Herausforderungen – ob Klimawandel, Wirtschaft, Migration oder Sicherheit – lassen sich nur gemeinsam lösen. Wir setzen uns für ein Europa ein, das handlungsfähig ist, Bürokratie abbaut und Bürger:innen echte Mitsprache gibt.
Doch unser Blick geht weiter: Wir brauchen ein Europa, das über nationale Interessen hinausdenkt. Unsere Vision ist eine demokratisch legitimierte, föderale Europäische Republik. Dafür muss eine europäische Verfassung angestrebt werden, die von der europäischen Bürgerschaft gestaltet und legitimiert wird. Es braucht europäische Parteien, die die Interessen der Menschen in ganz Europa vertreten, ein starkes Europäisches Parlament mit echten Entscheidungsbefugnissen und eine handlungsfähige europäische Regierung, die demokratisch legitimiert ist.
Migration ist ebenfalls eine europäische Herausforderung, die wir endlich solidarisch und menschlich lösen müssen. Die bisherigen nationalstaatlichen Lösungen haben versagt – wir brauchen ein gemeinsames, gerechtes und effizientes Asyl- und Einwanderungssystem. Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Klimakatastrophen fliehen, verdienen Schutz und eine faire Perspektive. Gleichzeitig muss Europa ein modernes Einwanderungssystem entwickeln, das gesteuerte Migration ermöglicht, Integration erleichtert und Europas wirtschaftliche Zukunft sichert.Ein starkes Europa bedeutet auch ein starkes Deutschland – als Teil eines geeinten, demokratischen Europas, das gemeinsam Herausforderungen meistert, seine Sicherheit gewährleistet und Zukunft gestaltet.
Buntes Reinickendorf: Was macht Berlin für Sie lebenswert? Was muss angepackt werden?
Friederike Helmchen: Berlin ist meine Heimat, mein Zuhause – voller Vielfalt, Energie und Möglichkeiten. Ich lebe hier glücklich mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen. Diese Stadt inspiriert mich, weil sie nie stillsteht, weil hier Ideen wachsen, Innovation entsteht und Veränderung möglich ist.
Berlin war schon immer eine Stadt der Vielfalt und Begegnung. Menschen aus aller Welt kommen hierher, um Perspektiven zu finden, ein Zuhause aufzubauen oder Schutz zu suchen. Diese Offenheit ist unsere Stärke, aber sie muss aktiv gestaltet werden. Integration darf keine Floskel sein – sie beginnt mit bezahlbarem Wohnraum, guten Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten und einer Verwaltung, die Menschen unterstützt, statt sie abzuschrecken. Berlin muss ein Ort sein, an dem sich alle willkommen fühlen und echte Teilhabe möglich ist.
Doch Berlin steht vor Herausforderungen. Die Stadt wächst, doch der Wohnraum bleibt knapp. Wir brauchen eine mutige Wohnungsbaupolitik, die Leerstand umnutzt, Nachverdichtung fördert und gemeinwohlorientierte Projekte stärkt. Gleichzeitig muss Mobilität nachhaltiger, bezahlbarer und verlässlicher werden – mit einem starken ÖPNV, sicheren Radwegen und innovativen Konzepten.
Auch Bildung ist ein Schlüsselthema. Berlin kann eine Vorzeigestadt für moderne Bildung werden, aber dafür braucht es bessere Ausstattung, zukunftsfähige Lehrpläne und eine Digitalisierungsstrategie, die endlich in den Schulen ankommt.
Und die Verwaltung? Sie muss bürgerfreundlich, effizient und digital sein. Während andere Städte wie Amsterdam oder Estland längst zeigen, wie es gehen kann, verlieren wir hier Zeit und Ressourcen in überholten Prozessen.
Doch wir müssen das Rad nicht neu erfinden – die Lösungen sind da. Wien zeigt, wie man bezahlbaren Wohnraum schafft. Schweden macht vor, wie Bildung chancengerecht gestaltet wird. Andere Städte haben die Digitalisierung längst umgesetzt. Wir müssen nur den Mut haben, diese Best Practices anzuwenden und Berlin weiterzuentwickeln.
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Buntes Reinickendorf: Und Ihre Ziele?
Friederike Helmchen: Ich kandidiere für den Bundestag, weil ich überzeugt bin, dass wir gemeinsam unsere Zukunft aktiv gestalten können. Mir ist es wichtig, Innovation zu fördern, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und unsere Demokratie zu schützen. Denn wir können es uns nicht leisten, abzuwarten – wir müssen die Zukunft selbst in die Hand nehmen.
Meine Vision ist eine Gesellschaft, die innovativ, gerecht und zukunftsorientiert ist – in Berlin, Deutschland und Europa. Dafür brauchen wir eine starke Bildung, eine intelligente Digitalisierung und konsequente Nachhaltigkeit.
Doch immer wieder erlebe ich, wie dringend es an Mut und Entscheidungsfreude fehlt. Probleme werden verwaltet, statt gelöst. Ich will Politik, die handelt, statt zaudert – mit einem klaren Blick für die Zukunft und der Entschlossenheit, Veränderungen aktiv zu gestalten. Wir brauchen ein neues Führungsverständnis: verantwortungsvoll, mutig und langfristig gedacht. Bildung ist der Schlüssel zu allem. Auch unsere Verwaltung muss endlich im 21. Jahrhundert ankommen. Ich will eine Politik, die es einfacher macht, statt komplizierter.
Nachhaltigkeit bedeutet für mich mehr als nur Klimaschutz. Wir brauchen eine Wirtschaft, die innovativ und sozial gerecht ist, bezahlbaren Wohnraum für alle schafft und Mobilität smart gestaltet. Europa ist für mich der Schlüssel. Kein Land kann die großen Herausforderungen allein bewältigen. Wir brauchen ein starkes, demokratisches Europa, das Menschen echte Mitsprache gibt und gemeinsam Verantwortung übernimmt – für Klimaschutz, Migration und wirtschaftliche Stabilität.
Doch all das kann nur funktionieren, wenn unsere Demokratie stark bleibt. Hass, Hetze und Desinformation bedrohen unsere Gesellschaft, während demokratische Werte von Populist:innen immer offener angegriffen werden. Ich will nicht tatenlos zusehen, wie unsere offene Gesellschaft untergraben wird. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – sie muss verteidigt, erneuert und für die Zukunft gesichert werden.
Buntes Reinickendorf: Vielen Dank für die interessanten Blickrichtungen – viel Erfolg.